AFGHANISCHE KRIEGSTEPPICHE

Afghanische Kriegsteppiche schockieren in ihrer Überlagerung von traditioneller Kunstschönheit und aktuellem Kriegsgeschehen. Sie entstanden erstmals Anfang der 1980er Jahre vor dem Hintergrund des afghanischen Widerstands gegen die Invasion sowjetischer Truppen.


In ihren Darstellungen treten Panzer, Kampfhubschrauber, Jagdbomber, Kalaschnikows, Handgranaten und Minen an die Stelle traditioneller dekorativer Elemente und werden zu Sinnbildern für das alltägliche Grauen dieses Krieges.


Es ist davon auszugehen, dass der Krieg im Prozess des Entwerfens und bei der Fertigstellung der Teppiche auch seelisch verarbeitet wurde: Psychogramme und Bilder gegen das Vergessen wurden zu geknüpften Zeitdokumenten und begründeten eine neue Form der Teppichkunst.


Ihr augenscheinlicher künstlerischer, historischer und sozialer Wert macht aus den Teppichen nicht nur außergewöhnliche Sammelobjekte, sondern auch einen Gegenstand von Untersuchungen und Ausstellungen in Galerien und Museen weltweit.